Hämatoxylin sauer nach MAYER (M)
Hämatoxylin sauer nach Mayer ist eine spezielle histologische Färbemethode, bei der saures Mayer-Hämatoxylin zum Anfärben von Zellkernen und anderen basophilen Strukturen in Gewebeschnitten verwendet wird. Mayer-Hämatoxylin ist eine modifizierte Version des klassischen Hämatoxylin-Färbemittels, bei dem Aluminium-Ammoniumsulfat verwendet wird, um eine stabilere und weniger toxische Lösung zu erhalten. Die saure Formulierung von Mayer-Hämatoxylin verhindert die Färbung von Erythrozyten, wodurch die Zellkerne besser sichtbar werden. Diese Färbemethode wird oft in Kombination mit Eosin oder anderen kontrastierenden Farbstoffen verwendet, um eine bessere Differenzierung von Zellstrukturen zu ermöglichen.
Art.-Nr.: 11427
Färben von Zellkernen
Wichtige Hinweise
UN-Nummer: 0000
Warnhinweise:
Lagerung: 15 … 25 °C
Haltbarkeit: 24 Monate
Produktinformation
Wesentliche Bestandteile:
• Aluminiumsulfat Hydrat • 14 H2O
• Hämatoxylin (C.I.: 75290)
• Citronensäure
Gebrauchsanweisung / Protokoll / Anwendungsempfehlungen
Verwendung:
Die Papanicolaous Färbung (Hämatoxilin nach Harris) ist die meist genutzte Färbemethode für zytologisches Material. Wird als „In-vitro-Diagnostik“ eingesetzt, um Kernfärbungen in Abstrichpräparaten, Dünnschichtpräparaten, Gefrierschnitten und Paraffinschnitten durchzuführen. Papanicolaous Hämatoxylin nach Harris ist für die invitro Diagnostik durch Fachkreise vorgesehen.
Prinzip:
Hämatoxylin ist ein Naturfarbstoff, der aus dem Blauholzbaum (Haematoxylon campechanianum) durch Extraktion gewonnen wird. Die Verwendung von Hämatoxylin als Kernfarbstoff ist seit 1865 bekannt und hat sich zu einer der am häufigsten angewandten Färbemethoden verbreitet. Grundlage der Hämalaun-Färbung ist zunächst eine Oxidation des Hämatoxylin zu Hämatein und schließlich eine Verbindung des positiv geladenen Aluminium-Hämatein-Komplexes mit den negativ geladenen Phosphatasen der nukleären DNS. Hierbei entsteht die typisch blau-violette Färbe der Hämatoxylin-Färbemittel. Es stehen mehrere Farbstoffe zur Gegenfärbung zur Verfügung, wie z. B. Orange G.
Verfahren:
Verwendung: Das Reagenz wird als Kernfarbstoff in verschiedenen Färbeprozeduren der Histologie und Zytologie angewendet. Eine Färbung wird bei fixierten und unfixierten Gewebeproben erzielt. Vor der Färbung ist die Gewebeprobe ggf. zu Entparaffinieren und zu Wässern. Die Färbung kann progressiv oder regressiv erfolgen. Bei einer progressiven Färbung wird überschüssige Farbe durch kurzes Spülen in Aqua dest. ausgewaschen und der Farbstoff durch Spülen in Leitungswasser oder Scott’schen Lösung (Artikelnr.: 11192) zu einem wasserunlöslichen Lack umgewandelt (“Bläuen“). Bei einer regressiven Färbung wird durch längeres Färben (“Überfärben“) durch anschließendes Spülen in Salzsäure-Lösung (Artikelnr.: 10372) differenziert. In einem Färbeprotokoll ist die Verwendung eines Hämatoxylinfarbstoffes grundsätzlich als erster Färbeschritt nach der Entparaffinierung oder Entplastung bzw. nach der Wasserung frisch fixierter Proben durchzuführen. Ein typisches Färbeprotokoll sieht wie folgt aus: progressiv (insbes. für Hämalaune): (1) Entparaffinieren (2) absteigende Alkoholreihe: 96 % - 80 % - 70 % - 60 % (3) Aqua dest. (4) Hämatoxylin-/Hämalaun-Lösung: 2-15 min (5) Aqua dest oder 0,1%ige Salzsäure: 10 - 30 sek (6) fließend Wässern: 2 - 15 min (7) Gegenfärbung, weitere Färbeschritte (8) aufsteigende Alkoholreihe und eindecken regressiv (insbes. für Eisen-Hämatoxyline): (1) Entparaffinieren (2) absteigende Alkoholreihe: 96 % - 80 % - 70 % - 60 % (3) Aqua dest. (4) Hämatoxylin-/Hämalaun-Lösung: 15 - 30 min (5) fließend Wässern: 10 - 20 min (6) Gegenfärbung, weitere Färbeschritte (7) aufsteigende Alkoholreihe und eindecken Ergänzende Hinweise zu Färbeprotokollen können Sie auch auf unserer Internetseite www.morphisto.de finden Jedes Labor sollte eine eigene Arbeitsanweisung für ein Färbeprotokoll erstellen, die sich an den Gegebenheit des Labor und den Vorlieben des Anwenders orientieren.
Leistung:
Erwartete Ergebnisse: Das Chromatin der Zellkerne sollte blau und Kerne deutlich sichtbar, sowie scharf umgrenzt sein. Durch Zugabe von Salzsäure oder Essigsäure für einen pH-Wert < 2,0 kann die Farbe der Kerne ins rötliche umschlagen. Das Zellplasma weist Färbungen auf, die von der verwendeten Gegenfärbung abhängig sind.
Gefahren- und Sicherheitshinweise
Signalwort 1: Achtung |
Signalwort 2: exclam, , , |
Warnhinweise: |
Gefahrenhinweise: 319 Verursacht schwere Augenreizung. Sicherheitshinweise: 280 Schutzhandschuhe/Schutzkleidung/Augenschutz/Gesichtsschutz tragen. 305 351 338 BEI KONTAKT MIT DEN AUGEN: Einige Minuten lang behutsam mit Wasser ausspülen. Eventuell vorhandene Kontaktlinsen nach Möglichkeit entfernen. Weiter ausspülen. 337 313 Bei anhaltender Augenreizung: Ärztlichen Rat einholen/ärztliche Hilfe hinzuziehen. |