KIT: Farbätzmittel nach BERAHA II
Für austenitische CrNi-Stähle.
Zuerst wird der Delta-Ferrit, dann der Austenit gefärbt. Die Sigma-Phase bleibt weiß.
Nassätzen bei 10-20s. Nach Ansatz der Lösung ist die Lösung 1-2h haltbar.
Die Stammlösung in einer Kunststoffflasche aufbewahren. Glas ätzend!
Art.-Nr.: 18883
Farbätzmittel für hochlegierte Stähle.
Wichtige Hinweise
Verkaufsbeschränkung: keine Privatanwender!
Warnhinweise:
Lagerung: 15 … 25 °C
Haltbarkeit: 24 Monate
Produktinformation
Wesentliche Bestandteile:
• Ammoniumhydrogendifluorid
• Kaliumdisulfit
• Salzsäure 12 %
Gebrauchsanweisung
Gebrauchsanweisung / Protokoll / Anwendungsempfehlungen
Verwendung:
Anwendungsbereiche für dieses Farbätzmittel liegen in der Ätzung von austenitischen CrNi-Stählen, und hochlegierten Stählen.
Es werden die Mikrogefüge dieser Stähle entwickelt.
Das Ätzmittel ist ausschließlich für die professionelle Anwendung in materialographischen und metallographischen Laboren vorgesehen.
Prinzip:
Das saure Ätzen von Metallen beruht auf der Redoxreaktion zwischen dem Metall und der Säure.
Das Metall wird hierbei oxidiert, die Säure reduziert. Das oxidierte Metall muss in geringer Zeit von der Oberfläche in Lösung gehen, damit ein gleichmäßiges Ätzen ermöglicht wird. Durch Gasbildung beim Ätzen oder durch die Wärmeentwicklung der exothermen Reaktion wird der geätzte Stoff abtransportiert und erzielt somit eine homogene Ätzrate.
Verfahren:
Ansetzen des Ätzmittels
Durch das Ansetzen des Ätzmittels wird Fluorwasserstoff
freigesetzt. Dieses Gas wirkt akut toxisch und bildet mit der HCl- Lösung Flußsäure. Flußsäure ist stark ätzend. Es sind geeignete Schutzmaßnahmen zu treffen und
GEFAHRENHINWEIßE im Vorfeld zu beachten!
Die 3 Komponenten des KITs sind unter Beachtung der beschriebenen Vorsichtsmaßnahmen langsam und vorsichtig zusammen zu geben. Die gelieferten Anteile entsprechen hierbei denen des Rezeptes. Die Ätzlösung ist ausschließlich unter einem geschlossenem Abzug und geeigneter Sicherheitsausrüstung (Säure-Schutzanzug und -Handschuhe) zusammen zu führen.
Die Komponente 1 - Salzsäurelösung wird in einer Kunststoffschale vorgelegt, Komponente 2 - Ammoniumhydrogendifluorid wird hinzugegeben. Eine stark exotherme Reaktion erfolgt, die zu einer Freisetzung von Fluorwasserstoff führt. Die Dämpfe dürfen auf keinen Fall eingeatmet werden.
Es wird empfohlen während des Lösens und einige Minuten nach Lösungsvorgang geeigneten Sicherheitsabstand zu nehmen und beizubehalten.
Wenn eine erste Lösung erfolgt ist, können mit einem Kunststoff -Stab oder -Rührfisch weitere feste Bestandteile gelöst werden. In der Regel ist dies jedoch nicht erforderlich. Eine brauchbare Ätzung kann auch mit noch restlichem Feststoff erfolgen. Keinesfalls filtrieren.
Wenn Komponente 2 in Komponente 1 gelöst ist, wird nach gleichem Verfahren Komponente 3 hinzugeführt.
Eine stark exotherme Reaktion erfolgt, die zu einer Freisetzung von Schwefeldioxid führt. Die Dämpfe dürfen auf keinen Fall eingeatmet werden. Oben beschriebene Sicherheitsmaßnahmen sind weiterhin zu beachten.
Nach dem Ansetzen ist die Lösung für 1-2 h haltbar. Die Stammlösung aus Komponente 1 und 2 kann in einer Kunststoffflasche aufbewahrt werden.
Flußsäure kann durch Reaktion mit Kalk neutralisiert werden. Es entsteht hierbei Calciumfluorid (Achtung, die Reaktion schäumt stark!)
Ätzung
Es gelten weiterhin oben beschriebene Sicherheitsmaßnahmen.
Die Farbätzung sollte unmittelbar nach dem Polieren der Probe erfolgen. Die Probe hierzu mit Wasser benetzen und in das Ätzmittel tauchen (Nassätzung). Je nach Fragestellung und Material werden 10-20s naßgeätzt. Ätzung erfolgt bei RT.
Nach dem Ätzen Probe nicht abwischen. Mit Aqua - Bidest gut abspülen. Spülwasser in geeignetem Behältnis auffangen und neutralisieren.
Leistung:
Farbätzmittel: Zuerst wird der Delta-Ferrit, dann der Austenit gefärbt. Die Sigma-Phase bleibt weiß.
Gefahren- und Sicherheitshinweise
Signalwort 1: Gefahr |
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