Die Iod-Kaliumiodidlösung nach GRAM ist ein wesentlicher Bestandteil der Gram-Färbung, einer weit verbreiteten Methode in der Histologie und medizinischen Mikrobiologie. Dieses Färbemittel wird in der passiven Form verwendet, um Bakterien auf der Grundlage ihrer Zellwandstruktur zu klassifizieren. Die Gram-Färbung ermöglicht die Unterscheidung zwischen Gram-positiven und Gram-negativen Bakterien, was für die Diagnose und Behandlung von bakteriellen Infektionen von großer Bedeutung ist.

Die Iod-Kaliumiodidlösung nach GRAM zeigt spezielle Eignung für die Interaktion mit Kristallviolett, einem weiteren Bestandteil der Gram-Färbung. Nach dem Auftragen des Kristallviolett wird die Iod-Kaliumiodidlösung auf die Probe aufgebracht. Iod, eine Schlüsselkomponente der Lösung, bildet mit dem Kristallviolett einen wasserunlöslichen Komplex, der innerhalb der Bakterienzellen eingeschlossen wird.

Chemisch gesehen interagieren die Iod-Moleküle der Iod-Kaliumiodidlösung nach GRAM mit dem Kristallviolett, um einen großen, wasserunlöslichen Komplex zu bilden. Dieser Komplex bleibt in Zellen mit einer dicken Peptidoglykanschicht, wie sie bei Gram-positiven Bakterien vorkommt, erhalten. Gram-negative Bakterien besitzen eine dünnere Peptidoglykanschicht und können den Komplex während der Dekolorationsphase der Gram-Färbung nicht zurückhalten.

Durch die Anwendung der Iod-Kaliumiodidlösung nach GRAM wird daher eine entscheidende Unterscheidung zwischen Gram-positiven und Gram-negativen Bakterien ermöglicht. Dies unterstützt die mikrobiologische Analyse und trägt zur Verbesserung der Diagnostik und Behandlung von bakteriellen Infektionen bei.