KIT: Ätzmittel nach LICHTENEGGER und BLOECH
Die Chemie hinter diesem Produkt basiert auf der Reaktion zwischen den beiden Hauptkomponenten. Die Reaktion von Ammoniumhydrogendifluorid und Kaliummetabisulfit erzeugt eine Farbätzlösung, die je nach Einwirkungsdauer unterschiedliche Farben auf der Metalloberfläche erzeugt.
Die chemischen Eigenschaften von Ammoniumhydrogendifluorid ermöglichen es, Glas zu ätzen und die Metalloberfläche während des Ätzprozesses anzugreifen. Deshalb ist es wichtig, das Farbätzmittel nach dem Ansetzen der Lösung in einem Plastikbehälter zu lagern. Durch die chemische Reaktion werden selektiv die Oberflächen der verschiedenen Phasen im Stahl angegriffen und gefärbt, so dass eine klare Unterscheidung zwischen den austenitischen und Delta-Ferrit-Phasen möglich ist.
Die Ergebnisse, die mit diesem Produkt erzielt werden können, hängen von der Einwirkdauer ab: je länger die Nassätzung, desto intensiver sind die Farben. Das ermöglicht eine detaillierte Analyse der Mikrostrukturen und eine verbesserte Klassifizierung der untersuchten crni-stähle.
Zusammengefasst zeichnet sich KIT: Ätzmittel nach LICHTENEGGER und BLOECH durch seine Anwendung in der Metallografie von austenitischen CrNi-Stählen aus.
Art.-Nr.: 18877
Für austenitische CrNi- Stähle.
Wichtige Hinweise
Verkaufsbeschränkung: keine Privatanwender!
Warnhinweise:
Lagerung: 15 … 25 °C
Haltbarkeit: 24 Monate
Produktinformation
Komponenten dieses Kits:
• Ammoniumhydrogendifluorid, Artikel-Nr.:18871
• Kaliummetabisulfit 0,5 %, Artikel-Nr.:19330
Gebrauchsanweisung / Protokoll / Anwendungsempfehlungen
Verwendung:
Anwendungsbereiche für dieses Farbätzmittel liegen in der Ätzung von austenitischen CrNi- Stählen. Es werden die Mikrogefüge dieser Stähle entwickelt. Austenit wird bunt gefärbt. Die Delta - Ferrit Phase bleibt weiß. Das Ätzmittel ist ausschließlich für die professionelle Anwendung in materialographischen und metallographischen Laboren vorgesehen. Nach dem Ansetzen der Lösung in Plastikbehälter aufzubewahren. Ammoniumhydrogendifluorid ätzt Glas!
Prinzip:
Das saure Ätzen von Metallen beruht auf der Redoxreaktion zwischen dem Metall und der Säure. Das Metall wird hierbei oxidiert, die Säure reduziert. Das oxidierte Metall muss in geringer Zeit von der Oberfläche in Lösung gehen, damit ein gleichmäßiges Ätzen ermöglicht wird. Durch Gasbildung beim Ätzen oder durch die Wärmeentwicklung der exothermen Reaktion wird der geätzte Stoff abtransportiert und erzielt somit eine homogene Ätzrate.
Verfahren:
Ansetzen des Ätzmittels Durch das Ansetzen des Ätzmittels wird Fluorwasserstoff freigesetzt. Dieses Gas wirkt akut toxisch und bildet mit HCl- Lösung Flußsäure. Flußsäure ist stark ätzend. Es sind geeignete Schutzmaßnahmen zu treffen und GEFAHRENHINWEIßE im Vorfeld zu beachten! Die 2 Komponenten des KITs sind unter Beachtung der beschriebenen Vorsichtsmaßnahmen langsam und vorsichtig zusammen zu geben. Die gelieferten Anteile entsprechen hierbei denen des Rezeptes. Die Ätzlösung ist ausschließlich unter einem geschlossenem Abzug und geeigneter Sicherheitsausrüstung (Säure-Schutzanzug und -Handschuhe) zusammen zu führen. Die Komponente 1 - Kaliummetabisulfitlösung wird in einer Kunststoffschale vorgelegt, Komponente 2 - Ammoniumhydrogendifluorid wird hinzugegeben. Eine stark exotherme Reaktion erfolgt, die zu einer Freisetzung von Fluorwasserstoff und Schwefeldioxid führt. Die Dämpfe dürfen auf keinen Fall eingeatmet werden, da sie akut toxisch wirken (!). Es wird empfohlen während des Lösens und einige Minuten nach Lösungsvorgang geeigneten Sicherheitsabstand zu nehmen und beizubehalten. Wenn eine erste Lösung erfolgt ist, können mit einem Kunststoff -Stab oder -Rührfisch weitere feste Bestandteile gelöst werden. In der Regel ist dies jedoch nicht erforderlich. Eine brauchbare Ätzung kann auch mit noch restlichem Feststoff erfolgen. Keinesfalls filtrieren. Nach dem Ansetzen ist die Lösung für etwa 12 h haltbar. Die Stammlösung aus Komponente 1 und 2 kann in einer Kunststoffflasche aufbewahrt werden. Wenn Flußsäure freigesetzt wurden, kann diese durch Reaktion mit Kalk neutralisiert werden. Es entsteht hierbei Calciumfluorid (Achtung, die Reaktion schäumt stark!) Ätzung Es gelten weiterhin oben beschriebene Sicherheitsmaßnahmen. Die Farbätzung sollte unmittelbar nach dem Polieren der Probe erfolgen. Die Probe hierzu mit Wasser benetzen und in das Ätzmittel tauchen (Nassätzung). Je nach Fragestellung und Material werden 20s - min naßgeätzt. Die Ätzung erfolgt bei RT. Nach dem Ätzen Probe nicht abwischen. Mit Aqua - Bidest gut abspülen. Spülwasser in geeignetem Behältnis auffangen und neutralisieren.
Leistung:
Es handelt sich um eine Farbätzung, bei welcher die Mikrogefüge entwickelt werden. Austenit wird bunt gefärbt. Die Delta - Ferrit Phase bleibt weiß.
Gefahren- und Sicherheitshinweise
Signalwort 1: Gefahr |
Signalwort 2: skull, acid_red, , |
Warnhinweise: |